Simbabwe, das nördliche Nachbarland von Südafrika, hat mit einer schlimmen Cholera Epidemie zu kämpfen an der bisher 12.700 Afrikaner erkrankt sind und mehr als 600 Menschen das Leben gekostet hat. Der höchst umstrittene Diktator von Simbabwe, Robert Mugabe, hat sich letzte Woche aufgrund der rapide steigenden Zahl an Erkrankten endlich dazu hinreißen lassen, die Weltgemeinschaft um Hilfe und Unterstützung zu bitten. Zuvor hatte Mugabe das Ausmaß der Epidemie regelmäßig geleugnet.
Der Schwerpunkt der Epidemie konzentriert sich auf die Hauptstadt Harare, breitet sich jedoch bereits bis auf Teile des nördlichen Südafrika und Botsuana aus. Die Gründe für die schnelle Ausbreitung der Epidemie liegen in dem desaströsen Zustand des Gesundheitssystems, der miserablen Ausstattung der Krankenhäuser, dem Mangel an Fachpersonal und dem Zusammenbruch der Trinkwasserversorgung in der Hauptstadt. Die Unicef warnt indessen vor einer sprunghaften Ausbreitung der Epidemie und prognostiziert bis zu 60.000 Erkrankte.
Simbabwes Wirtschaft am Rand des Abgrunds
Neben der Seuche sorgt auch die innenpolitische und wirtschaftliche Situation in Simbabwe für Aufsehen und heftige Reaktionen in der Weltgemeinschaft. Immer öfter werden Stimmen laut, zuletzt von Gordon Brown, Premierminister von Großbritannien und US-Außenministerin Condoleezza Rice Mugabe zu entmachten und ihn für seine Verbrechen an der Menschlichkeit zu bestrafen. Zur Not auch gewaltsam, sollte er nicht freiwillig zurücktreten. Die Kritiker werfen Mugabe vor die Schuld an der wirtschaftlichen Misere, Menschenrechtsverletzungen, Hungersnöten und der Cholera-Epidemie zu tragen, während Mugabe und seine Anhänger England und andere westliche Länder beschuldigen mit den Sanktionen gegen Simbabwe den wirtschaftlichen Niedergang des einst relativ wohlhabenden Landes mit all seinen Konsequenzen eingeläutet zu haben. Diplomatische Rückendeckung bekommt Mugabe dagegen z.B. vom ehemaligen südafrikanischen Präsident Thabo Mbeki, der im September 2008 dazu gedrängt wurde, von seinem Amt zurückzutreten.
Aufstand der simbabwischen Armee
Mitglieder der simbabwischen Armee gehen derweil vermehrt auf Plünderzüge, weil sie mit der Situation in Simbabwe unzufrieden sind. Mugabe ließ den Aufstand der meuternden Soldaten gewaltsam niederschlagen und stellte sie vor Gericht. Auch gibt es Berichte über hingerichtete Soldaten. Während die Wirtschaft unter einer Hyperinflation leidet und die Geschäfte leer stehen, verlangt die Opposition derweil die Macht über das Innenministerium. Doch Mugabe, der die letzte Wahl zum Präsidenten nur durch massive Wahlmanipulation und gewalttätiger Wähler- und Kandidatenbeeinflussung gewinnen konnte und nun als Diktator über das Land und Armee herrscht, weigert sich strikt, seinen politischen Gegnern das Innenministerium samt Befugnissen über die Polizei zu überlassen.
Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf die unmenschliche, kompromisslose und totalitäre Politik Mugabes reagieren wird. Sicher ist nur, dass bald etwas passieren muss, denn sonst sieht es düster um die Zukunft Simbabwes und dessen Bürger aus.