Das FIFA-Exekutivkomitee hat sich heute zu einer Sitzung auf der ehemaligen Gefängnisinsel von Nelson Mandela zusammengefunden. Robben Island befindet sich im Atlantik vor Kapstadt, wo morgen die Gruppen-Auslosung für die kommende Fußballweltmeisterschaft in Südafrika statt findet.
Auf der Sitzung wurden unter anderem die Prämien für die WM 2010 festgelegt. Der Sieger der Weltmeisterschaft soll demnach die Rekordsumme von 20,5 Millionen Euro erhalten. Insgesamt verteilt die FIFA 280 Millionen Euro an alle teilnehmenden Teams. Das sind 61 Prozent mehr als noch 2006. Somit können sich selbst die Mannschaften, die bereits in der Vorrunde ausscheiden, noch über knapp sechs Millionen Euro freuen.
Für FIFA Präsident Joseph Blatter war dies die „emotionalste Sitzung“ des FIFA Executivkommitees. Er sprach von einem historischen Tag für die FIFA und den Fußball. Grund dafür sind aber nicht die hohen Prämien, sondern die Wahl des Tagungsortes: auf Robben Island saß Südafrikas erster schwarzer Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela während der Apartheid 18 Jahre inhaftiert ein.
Damals hatten die Inhaftierten gegen die Unterdrückung der Wärter gekämpft und nach langem Betteln um das Recht auf Fußball einen eigenen Fußballverband gegründet. Fußball war für sie weit mehr als nur ein Spiel. Fortan spielten die Häftlinge in ihrem Makana-Fußballverband um Würde, Menschlichkeit und Respekt. Der Fußball bedeutete für sie aber auch Spaß und die Hoffnung auf ein besseres, freies und faires Leben ohne Unterdrückung und Rassismus. Der Makana-Fußballverband bekam im Juli 2007 von der FIFA die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Als weitere Entscheidungen wurde festgelegt, dass das olympische Fußball-Turnier 2012 in London wie bisher nur mit jungen Spielern unter 23 Jahren sowie mit maximal drei älteren Akteuren pro Team ausgeführt wird. Zudem soll die Frauen Fußball WM ab 2015 mit 24 anstatt 16 Nationalteams stattfinden.